Entwicklung partizipativer Lösungen für einen nachhaltigen Tourismus im deutsch-österreichischen Alpenraum
Wie kann nachhaltiger Tourismus gelingen und welche Chancen birgt der Einsatz von technischen Innovationen, wie Virtual-Reality in Hinblick auf einen nachhaltigen Tourismus in der deutsch-österreichischen Alpenregion? Die Projektidee besteht darin, partizipative und digitale Lösungsansätze für einen nachhaltigen Tourismus im deutsch-österreichischen Alpenraum zu entwickeln. Dabei sollen die regionale Bevölkerung, die Tourismus- und Freizeitwirtschaft, sowie die regionale Politik aktiv mit einbezogen werden.
Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Technologie und den Projektregionen in Oberösterreich (Salzkammergut mit der Kulturhauptstadt 2024), Oberbayern (Chiemgau) und Salzburg (Fuschlsee und darüber hinaus), zielt das Projekt darauf ab, ein Innovationsnetzwerk zu schaffen. Dieses Netzwerk soll dazu beitragen, eine nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum zu fördern und den Tourismus in den Regionen in Einklang mit den Bedürfnissen der Bevölkerung zu entwickeln.
Die Relevanz des Projektes zeigt sich in seinem Ziel, einen nachhaltigen Tourismus in dieser stark frequentierten Region zu fördern, während gleichzeitig die Bedürfnisse der einheimischen Bevölkerung berücksichtigt werden. Die Integration von partizipativen, digitalen Lösungen und technologischen Innovationen trägt dazu bei, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Tourismuswachstum und lokaler Lebensqualität herzustellen. Durch die Vernetzung von Akteur*innen aus Wissenschaft, Technologie, Wirtschaft und Politik strebt das Projekt eine breite Akzeptanz für nachhaltige Veränderungen an, die zur Entwicklung des deutsch-österreichischen Alpenraums beitragen sollen.
Das Interreg-Forschungsprojekt zielt auf die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus in den Projektregionen ab. Ziel ist es, ein Netzwerk zu schaffen, das einen nachhaltigen Tourismus im deutsch-österreichischen Alpenraum vorantreibt. Durch die Entwicklung digitaler Lösungen und innovativer Ansätze soll die Verteilung der Touristenströme optimiert werden, um Überlastungen in bestimmten Gebieten zu vermeiden und gleichzeitig neue, attraktive Angebote zu schaffen. Dies trägt dazu bei, die Umweltbelastung zu reduzieren und die Lebensqualität der lokalen Bevölkerung zu erhalten.
Länderübergreifend arbeiten die Projektpartner*innen über drei Perioden hinweg an sechs Arbeitspaketen:
1. Erhebung des Status Quo
2. Kongresse in den Partnerregionen
3. Bottom-Up-Workshops mit einheimischer Bevölkerung
4. Netzwerktreffen zur Bildung grenzüberschreitender Innovationsnetzwerke
5. Digitale Implementierung
6. Whitepaper und Projektbericht
Als Technologiepartner arbeitet die Technische Hochschule Rosenheim an einer
möglichen Erweiterung des kulturtouristischen Angebots mithilfe von
innovativen Technologien. Ein Fokus wird auf den digitalen Zwilling im Tourismus gelegt. Dieser
verbindet digitale Modelle von Kulturgütern mit digitalem Content
(Veranstaltungen, Öffnungszeiten, etc.). Dabei werden fünf virtuelle Rundgänge
von Kirchen, Museen und anderen kulturell wertvollen Einrichtungen erstellt.
Der Zugang erfolgt im einfachsten Fall über die Plattform hey.bayern.
Darüber hinaus werden die digitalen Zwillinge mit den Technologien der Virtual
Reality (VR) und der Augmented Reality (AR) zugänglich gemacht und je fünf
Demonstratoren für die Bereiche VR und AR aufgebaut.
Im Bereich VR sollen kollaborative virtuelle Besichtigungen der digitalen
Zwillinge im Metaverse ermöglicht werden. Durch die Virtual Reality wird die
Immersion in eine kulturelle Umgebung ermöglicht, die durch das Stereo sehen
mit Virtual Reality Brillen und die intuitive Interaktion in einer solchen
Umgebung erzeugt wird.
Im Bereich der AR soll mit Avataren ein Storytelling zu spezifischen Kulturgütern erfolgen. Eine historische Persönlichkeit könnte in Form eines Avatars im Bereich der Augmented Reality die jeweiligen Ereignisse eines spezifischen Schauplatzes schildern und die Nutzer zur Interaktion mit ihm einladen. Durch Überblenden von historischen Gebäuden und Bildern können die Gäste in der Zeit zurückreisen.
Der innovative Ansatz des Projektes drückt sich zum einen darin aus, dass die regionale Bevölkerung, wie auch die Tourismus- und Freizeitwirtschaft und regionalen Politik, eng in den Arbeitsprozess mit einbezogen werden. Zum anderen werden innovative Technologien, wie digitale Zwillinge, Virtual- und Augmented Reality dafür eingesetzt, eine nachhaltige Tourismusentwicklung zu fördern und das kulturtouristische Angebot im deutsch-österreichischen Alpenraum zu erweitern. Durch diese Technologien können Kulturgüter nachhaltig verfügbar gemacht werden und Teil eines virtuellen Tourismus sein.
Virtuelle Touren bieten nicht nur den Vorteil, Nutzergruppen mit eingeschränkter Mobilität Zugang zu ermöglichen, sondern auch die Chance, Urlaubserlebnisse individuell, flexibel und ohne lange Anreise- und Wartezeiten zu erleben. Durch die Möglichkeit an einer geführten virtuellen Tour teilzunehmen, kann Overtourism vermieden und ein nachhaltiger Tourismus gefördert werden. Die zusätzlichen Angebote wirken sich somit positiv auf die Belastung von Umwelt und der heimischen Bevölkerung aus. Die Integration von E-Commerce-Angeboten der lokalen Geschäfte ermöglicht darüber hinaus neue Absatzmöglichkeiten und trägt zu einem grünen und digitalen Tourismus bei.
Von der Projektumsetzung profitiert die allgemeine Öffentlichkeit, da die Interessen der regionalen Bevölkerung aktiv mit einbezogen werden und ein wichtiger Bestandteil bei der Entwicklung partizipativer Lösungen für einen nachhaltigen Tourismus im deutsch-österreichischen Alpenraum darstellen.
Die beteiligten Forschungspartner*innen profitieren von einem aktiven Austausch, der Vernetzung der verschiedenen Wissensstände sowie von der praxisrelevanten Umsetzung gemeinsam mit den Tourismuspartner*innen und dem Innovationsnetzwerk, das nachhaltig bestehen bleiben soll.