Erarbeitung der vibroakustischen Eigenschaften und Entwicklung von akustisch verbesserten Holzdeckensystemen vom Modell bis zum Prototypenbau.
Die in der gültigen Norm DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“ genannten Anforderungen an Decken hinsichtlich Trittschalldämmung korrelieren nur wenig mit den Hörempfindungen von Bewohnern. Letztere benennen nach Umfragen den Trittschall als die störendste Geräuschquelle in Mehrfamilienhäusern. Untersuchungen haben ergeben, dass der störende Trittschall im Bereich der tiefen Frequenzen (50-100Hz) liegt, der von der DIN 4109 in den gesetzlichen Anforderungen gar nicht erfasst wird.
Als Hersteller hochwertiger konfigurierbarer Brettsperrholz-Deckenelemente will Lignotrend den Ansprüchen der Kunden gerecht werden und gemeinsam mit der TH Rosenheim ein innovatives Deckensystem entwickeln, das nicht nur die normativen Anforderungen erfüllt, sondern darüber hinaus auch das subjektive Empfinden der Bewohner zufrieden stellt.
Im Rahmen des Projektes wird das Ziel verfolgt, eine neuartige Brettsperrholzdecke mit sichtbarer Holzoberfläche und ohne nachträgliche abgehängte Unterdecke zu entwickeln, die eine erhebliche Reduzierung des tieffrequenten Trittschalls erreicht und sogar die höchsten Empfehlungen laut neuestem Schallschutzhandbuch des Informationsdienst Holz erfüllt. Dabei soll das System wirtschaftlich umsetzbar und schnell montierbar sein.
Im Labor für Schallmesstechnik wird die Rohdecke aus Brettsperrholz-Rippenelementen auf ihre vibroakustischen Eigenschaften eingehend untersucht. Fußboden- und Unterdeckenaufbau sind flexibel für den schichtweisen Rückbau gestaltet.
Für die Beurteilung der Decke hinsichtlich ihrer Resonanzfrequenzen, der Dämpfung und Betriebsschwingungsformen kann somit eine systematische Optimierung Schicht für Schicht vorgenommen werden und die Wirkungsweise der einzelnen Komponenten ermittelt werden. Parallel zu den Messungen, werden die Ergebnisse in einer numerischen Simulation über eine parametrisierte FE-Modellierung stufenweise eingepflegt und verifiziert.
Die Kombination verschiedener Schallschutz- bzw. Absorptionsmaßnahmen zur Trittschallreduzierung ermöglichen die gezielte Dämpfung von tieffrequenten Strukturresonanzen. Die Integration mehrerer innovativen Maßnahmen, die in diesem Projekt Anwendung finden, sind bei herkömmlichen Holzdeckensystemen bisher nicht üblich und setzen neue Maßstäbe.
Für die Auslegung der Komponenten und des Gesamtsystems wird ein auf Finite-Elemente basiertes Simulations- und Berechnungsprogramm, speziell für den Nachweis der Trittschallreduzierung von Holzdeckensystemen, entwickelt. Im Projekt können die Ergebnisse aus vergangenen Forschungsvorhaben eingebracht werden (siehe z.B. VibWood).