Machbarkeitsstudie zur dezentralen Biomassekonversion durch Kombination innovativer thermo-mechanischer und biochemischer Technologien zur Gewinnung von fermentierbaren Zuckern und BioEnergie
Durch den aktuellen Wandel der erdölbasierten hin zur biobasierten Produktion treten Verfahren zum Rohstoffaufschluss mit dem Ziel chemische Bestandteile stofflich nutzbar zu machen, mehr in den Vordergrund. Auf dieser Entwicklung basierend wird unter dem Akronym „BioXfrac“ ein 18-monatiges Verbundprojekt bearbeitet.
Das Ergebnis soll der Nachweis zur technischen und ökonomischen Machbarkeit eines Verfahrens sein, welches lignozellulosische Reststoffe aufschließt und deren Grundstoffe zur stofflichen Verwendung verfügbar machen soll.
Mit Anwendung der neuen Aufschlusstechnologie können in Zukunft Grundstoffe (Zucker) aus den Lignozellulosen herausgelöst werden. Diese Zucker können mithilfe weiterer Verfahren in chemische Grundstoffe umgewandelt und so einer stofflichen Nutzungskaskade zugeführt werden. Zucker aus Lignozellulose sind ein wichtiger Rohstoff für die industrielle Biotechnologie, die in bisherigen Konzepten vor allem in zentralen Großanlagen gewonnen werden können.
Aus Logistiksicht sind eine stabile und flexible Konzepte, welche die Verarbeitung räumlich geringer, saisonal anfallender Mengen ermöglichen, nötig. Welche Rolle dabei Verbundstandorte einnehmen, wird im Vorhaben untersucht.
Der Aufschluss von Ausgangsstoffen wie Späne oder Landschaftspflegehölzer mit dem Ziel eine stoffliche Nutzungsoption zu eröffnen, bietet viele Herausforderungen und Chancen zugleich. Die zu entwickelnde BioXfrac-Technologie stellt eine Erweiterung des bestehenden Organosolv-Verfahrens dar, in dem der Aufschluss von halmgutartigen Rohstoffen und Sägenebenprodukte durchgeführt werden kann.
Ebenso sollen die Reststoffe nach der enzymatischen Hydrolyse noch energetisch genutzt werden. Mit dem Verbundvorhaben „BioXfrac“ untersucht das Konsortium eine weitgehend stoffliche Nutzung von bis dato hauptsächlich thermisch genutzten Stoffströmen.
Der Spitzencluster "BioEconomy" verbindet die für die BioÖkonomie relevanten Industriebereiche. Das ist die chemische Industrie, die Papier- und Zellstoffindustrie, die Land- und Forstwirtschaft, die Energiewirtschaft sowie der Maschinen- und Anlagenbau in Mitteldeutschland. Damit bildet es erstmals die gesamte Innovations- und Wertschöpfungskette branchenübergreifend ab.