Schwindel und Gleichgewichtsstörungen sind häufige Probleme älterer Menschen, die Auswirkungen auf die Mobilität und die soziale Teilhabe haben können. Schwindel und Gleichgewichtsstörungen im Alter haben viele Ursachen und sind deshalb häufig nicht kausal behandelbar. Besonders in der hausärztlichen Versorgung ist dies eine große Herausforderung. Es existieren robuste wissenschaftliche Belege dafür, dass physiotherapeutische Maßnahmen die Symptome, unabhängig von ihrer Ursache, verbessern können und damit ein Gewinn an Mobilität und sozialer Teilhabe möglich ist.
Im Rahmen des Projektes sollen Versorgungspfade für das Setting der hausärztlichen Versorgung entwickelt werden, welche die vorhandenen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Physiotherapie besser integrieren und damit die Mobilität und die soziale Teilhabe der betroffenen älteren Menschen verbessern. Die entwickelten Versorgungspfade werden gemeinsam mit der Versorgungspraxis in einer Pilotstudie auf Akzeptanz und Machbarkeit überprüft.
Das Projekt an der Hochschule Rosenheim ist Teil eines vom BMBF geförderten Kompetenznetzes für Versorgungsforschung. Gemeinsam mit 16 Partnern aus Hochschule, Versorgungspraxis, Kostenträgern und Behörden soll die Versorgung von älteren Menschen mit gesundheitlich bedingten Einschränkungen der sozialen Teilhabe untersucht und durch die Entwicklung von Versorgungspfaden optimiert werden. Das zentrale Koordinierungszentrum des Netzes ist an der LMU München beheimatet.
Gleichzeitig mit dem Projekt an der Hochschule Rosenheim nehmen zwei weitere Forschungsprojekte, die sich mit dem Leitsymptom Schwindel und den Konsequenzen von Gelenkerkrankungen beschäftigen, am Helmholtz-Zentrum München und an der LMU ihre Arbeit auf. Alle drei Projekte werden eng zusammenarbeiten und Ergebnisse austauschen und aufgreifen. Ziel ist es, Forschungsaktivitäten zum Thema soziale Teilhabe und Lebensqualität im Alter zu bündeln, zu implementieren und gemeinsam mit den lokalen Praxispartnern langfristig erfolgreich weiterzuentwickeln.