Mit CaMoRoT soll die modellhafte Umsetzung eines innovativen Gesamtkonzepts verschiedener betrieblicher Mobilitätsmaßnahmen realisiert werden.
Die TH Rosenheim bildet mit knapp 7000 Studierenden und über 600 Beschäftigten einen wichtigen Start- und Endpunkt für Mobilität. Bisherige Berechnungen haben gezeigt, dass ein großer Teil der Treibhausgas (THG)-Emissionen an der TH Rosenheim durch den Pendelverkehr der Studierenden und Beschäftigten erzeugt wird. Aktuell spielt der motorisierte Individualverkehr die größte Rolle im Modal Split der Hochschulangehörigen – und stellt gleichzeitig den größten Hebel für eine Senkung der THG-Emissionen dar.
Im Lauf des Projekts soll ein innovatives Mobilitätsmanagement eingeführt werden, das sowohl aus verkehrlichen Maßnahmen (z.B. Fahrradstellplätze, Bike Sharing, Mitfahrgelegenheit) als auch aus technologisch-informatorischen Maßnahmen besteht (Plattform für Angebote mit App). Diese Angebote sollen bedürfnisgerecht für verschiedene Personengruppen, also z.B. Studierende und Beschäftigte, ausgerichtet sein.
Ziel der Schaffung des oben beschriebenen Angebots ist die Beeinflussung des Modal Split im Pendelverkehr. Durch eine Erhöhung des Fahrrad-Anteils im Modal Split und eine Erhöhung des Besetzungsgrads im motorisierten Individualverkehr (mIV) würde die Anzahl PKW, die zum Erreichen (und Verlassen) des Campus genutzt werden, gesenkt. Hierdurch wird zum Einen der Flächenverbrauch verringert. Gleichzeitig werden die THG-Emissionen reduziert und die Verkehrssituation zu Stoßzeiten verbessert.
Die Einführung neuer Mobilitätsangebote und einer zentralen Informationsplattform für die Umsetzung eines nachhaltigen, innovativen betrieblichen Mobilitätsmanagements ist der Kern des Projekts CaMoRoT und kann als Planungsprojekt verstanden werden.
Die Maßnahmen des Mobilitätsangebots werden in vier Sprints eingeführt:
1) die Verbesserung der Fahrradinfrastruktur am Standort Rosenheim,
(2) die Einführung eines Bikesharings am Standort Rosenheim,
(3) die Einführung einer Mitfahrplattform für Rosenheim und Traunstein und
(4) die Einführung eines Bikesharings in Traunstein.
Außerdem wird ein Portal eingeführt, das Informationen über das Mobilitätsangebot bündelt und Zugang zu den einzelnen Angeboten ermöglicht. Ziel ist es, die Plattform so zu gestalten, dass sie den speziellen Bedürfnissen der verschiedenen Nutzergruppen (z.B. Studierende, Beschäftigte, ...) gerecht wird.
Neben der Umsetzung der Maßnahmen des betrieblichen Mobilitätsmanagements soll eine Stakeholderbeteiligung die Situation vor Ort umfassend evaluieren. Ergänzend zu einer Raumanalyse werden auf verschiedenen Wegen Daten zur Bedarfsanalyse erfasst. Zudem werden Beteiligte und Interessierte in verschiedenen Veranstaltungsformaten informiert.
Das Projekt wird um eine Begleitforschung ergänzt, die die Wirkung der eingeführten Maßnahmen auf Mobilitätsverhalten und Treibhausgasemissionen gemeinsam mit der Akzeptanz der Maßnahmen und deren Nutzung untersucht.
Die Evaluation wird dabei im Vergleich zu einer Ex-Ante-Messung vor der ersten Maßnahme jeweils zum Ende jeder einzelnen Maßnahme durchgeführt. Zusätzlich wird abschließend eine Gesamtevaluation durchgeführt.
In CaMoRoT wird ein betriebliches Mobilitätsmanagement für eine Hochschule entwickelt und umgesetzt. Dabei werden einerseits Mobilitätsangebote umgesetzt, wie z.B. die Errichtung zusätzlicher Fahrradabstellanlagen, die Einführung eines Bike Sharing Systems oder eine Mitfahrplattform. Andererseits wird eine Plattform eingeführt, die Informationen über das Mobilitätsangebot und den Zugang zu den Angeboten ermöglicht. Besonders an CaMoRoT ist, dass die Bedarfe der unterschiedlichen Nutzergruppen (Studierende, Mitarbeitende, Personen ohne Fahrerlaubnis oder ohne eigenen PKW und andere) berücksichtigt und ihnen ein Angebot machen möchte.