Die Idee des Projekts wurde durch eine Problemstellung
aus dem wahren Leben geboren, als ein Junge namens LIAM mit seinem elektrischen
Rollstuhl am Mittelmeer im Sand stecken blieb. Es wurden vier erwachsene Männer
benötigt, um diesen wieder auszugraben. Diesen vier Männern – darunter
Ingenieure – ist dieses Erlebnis so nahe gegangen, dass sie sich abends
zusammengesetzt haben und über Lösungen nachgedacht haben. Dies war der
Startschuss für das Projekt „LIAM“.
Nicht nur, dass dieser Junge – stellvertretend für
alle Menschen, die auf ein Fortbewegungsmittel angewiesen sind – die Chance
haben sollte, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, ohne sofort auf fremde
Hilfe angewiesen zu sein, sondern wir alle können jederzeit durch Unfall oder
Alter betroffen sein. Der demographische Wandel betrifft uns alle und führt
früher oder später bei den meisten Menschen zu Mobilitätseinschränkungen. Auch
im Alter wollen wir unsere sozialen Kontakte pflegen und Freizeitaktivitäten
durchführen. Jedoch sind selbst einfache Unternehmungen, wie ein Einkauf, für
Menschen im Rollstuhl ohne Begleitpersonal oft nicht durchführbar, da schon
kleine Hindernisse, wie eine Bordsteinkante, dies unmöglich machen. Sollen wir
im Alter auf Unternehmungen und soziale Kontakte verzichten müssen, nur weil
ein Rollstuhl dies nicht mitmacht?
Ziel ist die Entwicklung eines neuartigen Konzepts für
einen Rollstuhl, welches unter anderem die Technologien Leichtbau, autonomes
Fahren, Tele-Medizin, E-Mobility, Kommunikationstechnik, Infotainment etc.
berücksichtigt und somit die bestehenden Hürden des Alltags meistern kann.
Neben der Erfüllung der individuellen Anforderungen müssen die finanziellen
Aspekte berücksichtigt werden, damit der Rollstuhl einer breiten Masse
zugänglich gemacht werden kann.
Im Rahmen eines interdisziplinären Projekts, an dem
hochschulübergreifend ausschließlich Studierende arbeiten, soll diese
Problematik vorangetrieben und nach innovativen Lösungen gesucht werden. Den
Studierenden soll somit ermöglicht werden, Erlerntes in der Praxis und in
realen Projekten anzuwenden. Die Ergebnisse der einzelnen Projektteams werden
anhand eines jährlichen Wettbewerbs vorgestellt.
Die Komponenten und Pläne werden zukünftig über eine Open-Source-Plattform der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Dies ermöglicht beispielsweise die eigene Anfertigung von Ersatzteilen mittels Additiver Fertigung sowie eine Kostenreduktion und breite Zugänglichkeit der Ergebnisse.
Die offene Innovationsplattform bietet die Möglichkeit für Studierende der unterschiedlichen Fachrichtungen sich mit Ihrem Wissen einzubringen. Falls Sie keine passende Arbeit gefunden haben oder eine spannende Idee für unser Projekt haben, einfach melden.