Stoffliche Nutzung von Altholz

Mobilisierung von Holzpotenzialen aus Altholz zur stofflichen Nutzung durch chemischen Aufschluss und Dekontamination. Die Ergebnisse der Untersuchung sind Grundlage für einen Drittmittelantrag.

Hintergrund des Projekts

Der größte Anteil an Altholz geht aktuell in die energetische Verwertung. Bisher sind nur wenige Verfahren für die stoffliche Nutzung von Altholz etabliert, darunter insbesondere der Einsatz in Spanplatten. Diese Verfahren sind oft auf hochwertige Altholzsortimente angewiesen, da sonst die gesetzlichen Grenzwerte für die stoffliche Nutzung überschritten werden.

Der chemische Aufschluss von Altholz mit Chemikalien, die gleichzeitig desintegrieren und dekontaminieren können, ist daher vielversprechend für eine zukünftige zirkuläre Lignocellulose-Bioraffinierie um eine weitere nachhaltige Rohstoffquelle zu erschließen. Dieser Rohstoff kann weiter in hochwertige Produkte verwandelt, die Zirkularität und Kaskadennutzung von Holz gestärkt und der biogene Kohlenstoff in kohlenstoff-negativen Produkten gespeichert werden.

Projektziel

Im Rahmen des Projektes soll ein Prozess für den chemischen Aufschluss von Altholz entwickelt werden, welcher simultan dekontaminiert. Ziel ist dabei die Etablierung eines neuen zirkulären Lignocellulose-Bioraffinerie Prozesses um nicht-kontaminierte Cellulose, Lignin und Hemicellulose auch aus kontaminiertem Altholz zu gewinnen.

Dieser Prozess erhöht die Wertschöpfung beim Recycling von Altholz durch das Erschließen von schwierig zu recycelnden Sortimenten, das Gewinnen von möglichst hochwertigen Produkten sowie die langfristige Bindung von biogenem Kohlenstoff in den Produkten. Des Weiteren können so die durch Dekontamination gewonnenen Stoffe wieder als Wertstoffe rezirkuliert werden.

Dies ergänzt die Kaskadennutzung von Holz und verbessert die Kreislauffähigkeit von Holz selbst, sowie aller abgetrennter Materialien. Zudem wird dadurch Altholz als kostengünstige Rohstoffquelle für die Bioraffinerie erschlossen, wodurch sich auch ein ökonomischer Vorteil ergibt. Der Fokus liegt auf Verfahren, die möglichst umweltfreundlich sowie energie- als auch ressourceneffizient arbeiten.

Innovation

Das Kernelement der vorliegenden Innovation ist die Etablierung einer multidimensionalen Lösung für ein chemisches Verfahren für eine zukünftige zirkuläre Lignocellulose-Bioraffinierie. Dieses erweitert gleichzeitig die Kaskadennutzung von Holz, erhöht die Kreislauffähigkeit und ermöglicht die weitere Speicherung von biogenem Kohlenstoff in kohlenstoff-negativen Materialien.

Dabei werden höchste Standards an Umweltfreundlichkeit als auch Ressourcen- und Energieeffizienz eingehalten.


Projektleitung


Stellvertretende Projektleitung


Projektmitarbeiter:innen

M.Sc. Florian Pfaff
T +49 (0) 8031 / 805 - 2822
Florian.Pfaff[at]th-rosenheim.de

Projektdauer

15.11.2021 - 30.04.2022

Projektförderung

Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
Technische Hochschule Rosenheim - Zentrum für Forschung, Entwicklung und Transfer

Förderprogramm

Anschubfinanzierung_intern