ROcycleTH – eine Hochschule mit Recycling-Kreislauf

Kunststoffabfälle reduzieren, THG-Emissionen einsparen und Nachhaltigkeit fördern, das verbirgt sich hinter ROcycleTH. Die TH Rosenheim möchte eine interne Kreislaufwirtschaft für die Handhabung von Kunststoffabfällen aufbauen und das Konzept sowie Ergebnisse an andere universitäre Einrichtungen und industrielle Unternehmen übertragen.

Hintergrund des Projekts

ROcycleTH ist ein Projekt zur Erzeugung einer internen Kreislaufwirtschaft an der TH Rosenheim. Im Rahmen des Studiengangs Kunststofftechnik werden viele Praktika durchgeführt, bei denen die Studenten die verschiedenen Verarbeitungsverfahren von Kunststoffen kennenlernen und selbst ausprobieren dürfen. Dabei und im Bereich von Forschungsarbeiten fallen jährlich ca. 10 Tonnen Kunststoffabfälle an. Um diese zu reduzieren, THG- Emissionen einzusparen und Nachhaltigkeit zu fördern, möchte die TH Rosenheim einen internen Recyclingkreislauf aufbauen.

Gerade bei einer Bildungsrichtung, welche in der Kunststofftechnik auch im Bereich Recycling lehrt, arbeitet und forscht, ist eine praktische Umsetzung des Recyclings an der Institution selbst von essentieller Wichtigkeit. Die TH Rosenheim möchte als erste Lehrinstitution in Deutschland mit einer internen Kreislaufwirtschaft als Vorbild vorangehen und die Methodik sowie die gewonnenen Erkenntnisse an andere Lehrinstitute und industrielle Unternehmen weitergeben.

Förderkennzeichen: 67KF0190

Projektziel

Das Projekt hat zum Ziel, die jährlichen THG-Emissionen durch die Wiederverwendung von benutzten Kunststoffen im Lehr- und Forschungsbereich zu reduzieren. Dies soll durch die Etablierung eines internen Kunststoffrecyclingkreislaufs an der TH Rosenheim realisiert werden. Auf langfristige Sicht soll das Projekt dazu dienen, interne Kreislaufwirtschaft im Bereich von Kunststoffen auch auf andere Lehrinstitute und industrielle Unternehmen zu übertragen. Somit können in einem weitaus größerem Umfeld THG-Emissionen eingespart werden.

Bei der Erarbeitung des Projekts werden alle Abteilungen der Kunststofftechnik an der TH Rosenheim sowie Firmen im Rosenheimer Umkreis miteinbezogen, um eine ganzheitliche Lösung auch für eine industrielle Anwendung zu erreichen. Darüber hinaus werden die Studenten der Kunststofftechnik das Thema Recycling eigenständig in den Praktika durchführen können, so die theoretischen Grundlagen aus der Lehre mit der Praxis vereinen und schließlich nach Beenden ihres Studiums die Erkenntnisse in die Wirtschaft tragen.

Projektablauf

Im Projekt ROcycleTH wird ein Konzept erarbeitet, bei dem die im Studiengang Kunststofftechnik benutzten Kunststoffe in mehreren Lebenszyklen wiederverwendet und anschließend final zu Transportboxen verarbeitet und gespendet werden. Ziel ist die Erhöhung des fachlichen Wissens zum Thema Kunststoffrecycling und Upcycling sowie die Erzeugung von Methoden und Routinen innerhalb der Labore, um die jährlich anfallenden Kunststoffabfälle gezielt wieder zu verwerten. 

Dafür wird zunächst eine Materiallagerdatenbank mit einer Charakterisierung der an der TH Rosenheim verwendeten Kunststoffe angelegt. Hauptbestandteil des Projekts ist der Aufbau einer kompletten Recyclinglinie für die Wiederverwendung der benutzten Kunststoffe. Durch diese Recyclinglinie werden die in der Lehre und Forschung anfallenden Kunststoffabfälle verarbeitet und wiederverwertet. Die Recyclinglinie bietet zudem für den Forschungsbereich einen sehr großen Nutzen, da neues Wissen über das Thema Recycling generiert werden kann.

Die Umsetzung des Konzepts wird durch strenges Projektmonitoring unterstützt und dokumentiert, um eine interne Kreislaufwirtschaft und die gewonnenen Erkenntnisse auch auf andere Lehrinstitute und industrielle Unternehmen übertragen zu können. Hierfür wird während der gesamten Projektlaufzeit der Kontakt zu anderen Lehrinstituten und Unternehmen gehalten.

Die Etablierung eines internen Recyclingkreislaufs und die Übertragung der Kreislaufwirtschaft auf andere Lehrinstitute sowie industrielle Unternehmen soll während der Projektlaufzeit und mittelfristig an der TH Rosenheim und bei Firmen im Rosenheimer Umkreis die THG-Emissionen reduzieren.

Innovation

Langfristig kann sich die THG-Minderung potentiell um ein Vielfaches erhöhen, da die Etablierung eines solchen Kreislaufs immer weiter auf andere Institutionen ausgeweitet werden kann. Während der Projektlaufzeit von 3 Jahren sollen an der TH Rosenheim 90 t CO2 eingespart werden. Nach 10 Jahren kann eine THG-Minderung bei Firmen im Rosenheimer Umkreis von 70 km und Hochschulen/Universitäten deutschlandweit von bis zu 91.000 t CO2 erreicht werden.


Projektleitung



Projektmitarbeiter:innen

Projektdauer

01.07.2023 - 30.06.2026

Projektträger

Zukunft-Umwelt-Gesellschaft gGmbH

Projektförderung

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

Förderprogramm

Innovative Klimaschutzprojekte im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative