Gelenkkontrakturen sind häufige Phänomene bei Pflegeheimbewohnern. Unter Gelenkkontrakturen werden Einschränkungen des vollen Bewegungsausmaßes eines Gelenks verstanden. Diese sind assoziiert mit Einschränkungen der Lebensqualität und der Teilhabe der Betroffenen.
Das Projekt "JointConEval" schließt an zwei bereits abgeschlossene Projekte an: Im ersten Projekt "JointConFunctionSet" wurde untersucht, welche Auswirkungen der Gelenkkontrakturen die relevantesten sind. Aus den Ergebnissen wurde ein standardisiertes Assessmentinstrument zur Erfassung dieser Auswirkungen entwickelt. Im zweiten Projekt "JointConImprove" wurde eine komplexe Intervention entwickelt, welche die Lebensqualität und soziale Teilhabe von Pflegeheimbewohnern mit Gelenkkontrakturen verbessern soll. Diese Intervention besteht aus einem Schulungs- und Beratungsprogramm für Pflegekräfte und Maßnahmen auf Organisationsebene. Die Intervention wurde in einer Pilotstudie auf Machbarkeit und Akzeptanz überprüft. In einer begleitenden Prozessevaluation wurden fördernde und hemmende Faktoren für die Implementierung beleuchtet.
Im aktuellen Projekt soll die Intervention auf Grundlage der Ergebnisse der Pilotstudie und der Prozessevaluation optimiert werden. In einer cluster-randomisierten kontrollierten Studie wird die optimierte Intervention auf ihre Wirksamkeit und Sicherheit überprüft.
Basierend auf den Ergebnissen der Untersuchung werden ein Schulungskonzept für Pflegekräfte, sowie ein Handbuch erstellt, welche als eine evidenzbasierte Grundlage zur Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Gelenkkontrakturen Eingang in die Pflegepraxis finden soll. Die entwickelte Intervention soll außerdem Grundlage für weitere Projekte zur Verbesserung der sozialen Teilhabe von Menschen in der pflegerischen Versorgung werden.