Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Anschlussvorhaben dient dazu, die Umsetzung der wichtigsten Maßnahmen aus dem ebenfalls BMWK-geförderten Klimaschutzkonzept anzustoßen und zu koordinieren.
Im Rahmen des BMWK-geförderten Vorhabens sollen die im Klimaschutzkonzept beschriebenen Maßnahmen zur Erreichung der Klimaschutzziele der TH Rosenheim umgesetzt bzw. initiiert werden. Übergeordnetes Ziel ist, die Hochschule bis 2040 zur Klimaneutralität heranzuführen.
Mit Beschluss vom 19.07.2022 wurde von der Hochschulleitung das Ziel der Klimaneutralität der TH Rosenheim bis 2040 festgelegt. Bis zum Jahr 2030 sollen die Treibhausgas (THG-) Emissionen um 65% im Vergleich zum Bilanzjahr 2019 sinken. Diese Ziele beziehen sich auf Scope 1 (direkte Emissionen) und Scope 2 (indirekte Emissionen) gemäß Greenhouse Gas Protocol. Mit dieser Zielsetzung folgt die TH Rosenheim im Wesentlichen den Zielen der bayerischen Staatsregierung und setzt das Klimaneutralitätsziel der Bundesregierung vorzeitig um. Bei der Zielerreichung orientierte sich die TH Rosenheim an dem Leitsatz: Emissionen vermeiden, Emissionen reduzieren und nicht vermeidbare oder reduzierbare Emissionen kompensieren.
Mögliche Wege zum Erreichen der Einsparziele sind im Klimaschutzkonzept der TH Rosenheim aufgezeigt. Basierend auf einer THG-Bilanz für die Standorte Rosenheim, Mühldorf und Burghausen wurden technisch und wirtschaftlich umsetzbare Einsparpotenziale identifiziert und konkrete kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen zur Erreichung der THG-Minderungsziele formuliert. Darüber hinaus wurden Szenarien beschrieben, die die weitere Entwicklung der THG-Emissionen mit und ohne Umsetzung definierter Maßnahmen betrachten.
Der Maßnahmenkatalog umfasst u.a.
Mit den im Rahmen des Anschlussvorhabens durchzuführenden Maßnahmen wird eine THG-Einsparung im Bewilligungszeitraum von über 450 t CO2-Äq und bis zum Jahr 2030 eine THG-Einsparung von mehr als 1000 t CO2-Äq erwartet. Gegenüber dem Bilanzjahr 2019 können so bis 2030 in Scope 1 und 2 über 80% der THG-Emissionen eingespart werden. Durch Verstetigung des Klimaschutzmanagements und die Entwicklung einer hochschulweiten Nachhaltigkeitsstrategie soll die Umsetzung der im Klimaschutzkonzept aufgeführten sowie weiterer Maßnahmen kontinuierlich vorangetrieben und das Ziel der klimaneutralen Hochschule bis 2040 realisiert werden.
Maßgeblich für den Beschluss und die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen an der TH Rosenheim ist die Vernetzung und Zusammenarbeit mit Verantwortlichen und Experten aus verschiedensten Bereichen innerhalb und außerhalb der Hochschule. Der Austausch erfolgt sowohl in regionalen und überregionalen Netzwerken als auch über einen hochschulinternen Klimabeirat. Dieser umfasst Vertreter u.a. aus Hochschulleitung, Wissenschaft, Facility Management, Baulicher Entwicklung und Stupa. In regelmäßigen Treffen werden im Klimabeirat Maßnahmen diskutiert, Arbeitspakete erarbeitet und in Gesprächen mit der Hochschulleitung zum Beschluss gebracht. Mittels PDCA (Plan-Do-Check-Act)-Analyse erfolgt eine kontinuierliche Überprüfung und ggf. Anpassung der Arbeitspläne.
Die Koordination der Umsetzung der Maßnahmen sowie die Kommunikation innerhalb und außerhalb der Hochschule obliegt den Klimaschutzmanagerinnen. Die Einbindung relevanter Akteure (Studierende, Mitarbeitende, Hochschulverwaltung etc.) sowie eine öffentlichkeitswirksame Kommunikation der Aktivitäten gewährleisten Transparenz und Partizipation. Dies ist für die Akzeptanz der Maßnahmen und eine möglichst hohe Identifikation mit dem Klimaschutzkonzept bzw. der hochschulweiten Nachhaltigkeitsziele unerlässlich und maßgeblich für den Erfolg der Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen.
Als eine der ersten Hochschulen Bayerns verfügt die TH Rosenheim bereits über ein vollständig ausgearbeitetes Klimaschutzkonzept und befindet sich nun in der Umsetzungsphase. Die Anschlussförderung der NKI bietet der TH Rosenheim die Chance, Einsparpotenziale aufzuzeigen und bei der Erstellung und Implementierung von Konzepten sowie beim klima- und ressourcenschonenden Bauen und Sanieren wegweisend voranzugehen. Die aktive Einbindung von Studierenden und Mitarbeitenden soll gewährleisten, dass Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Lehre, Forschung und Betrieb nicht nur strategisch verankert sondern auch gemeinschaftlich gelebt werden.