Spielerisch motivierende Wissensvermittlung in der Lehre der Sozialen Arbeit - Spielentwicklung und Evaluation

Die Dissertation untersucht die Entwicklung und Evaluation eines analogen Serious Games für die Hochschullehre im Studiengang Soziale Arbeit. Trotz ihrer kulturellen und gesellschaftlichen Bedeutung sind analoge Spiele bislang kaum systematisch in der Hochschuldidaktik verankert. Gleiches gilt für Design-Based Research (DBR), das an Hochschulen bisher nur selten eingesetzt wird.
Die Arbeit greift diese Forschungslücken auf, indem sie im Rahmen von DBR das Lernspiel Case Work – Grundlagen Sozialer Arbeit spielend meistern entwickelt. Dieses wurde in mehreren Durchläufen erprobt und hinsichtlich Motivation, Emotion, Regelzugang, curricularer Anschlussfähigkeit und Reflexionspotenzialen evaluiert. Die Ergebnisse zeigen: Das Spiel motiviert Studierende wie Lehrende, adressiert zentrale Lernziele und regt Reflexionsprozesse an. Zugleich werden Grenzen sichtbar, etwa in Bezug auf Ressourcenaufwand, institutionelle Rahmenbedingungen und die Übertragbarkeit auf andere Kontexte.
Darüber hinaus trägt die Dissertation zur hochschuldidaktischen Theoriebildung bei: Sie entwickelt ein heuristisches Wissensmodell für DBR, begründet dessen besondere Eignung für die Reflexion und Weiterentwicklung hochschuldidaktischer Wissensbestände und präzisiert den methodologischen Mehrwert des Ansatzes. Damit eröffnet die Arbeit neue Perspektiven für eine partizipative, erfahrungsorientierte Hochschullehre, in der Studierende nicht nur Rezipient:innen, sondern aktive Mitgestaltende von Lehr-Lern-Prozessen sind.