UebFunHolzbau: Prognose des Schallschutzes bei gebäudetechnischen Anlagen - Übertragungsfunktionen im Holzbau

Eine an der TH Rosenheim entwickelte Methodik zur Prognose von Geräuschen aus gebäudetechnischen Anlagen im Holzbau wird im Rahmen dieses Projektes so aufbereitet, dass Sie in der Praxis Anwendung finden kann.

Hintergrund des Projekts

In energieeffizienten, nachhaltigen und ressourcenschonenden Gebäudekonzepten kann der Holzbau seine Stärken ausspielen. Dennoch wird in der öffentlichen Wahrnehmung des Holzbaus das Thema Schallschutz oftmals noch als eine Schwachstelle betrachtet. Für die Luft- und Trittschallübertragung wurden hierfür in den vergangenen Jahren die Planungswerkzeuge erheblich verbessert.

Neben der Luft- und Trittschallübertragung spielen allerdings auch Geräusche aus gebäudetechnischen Anlagen eine wichtige Rolle. Hier stehen für den Holzbau bisher noch keine Methoden zur Prognose des resultierenden Schalldruckpegels in schutzbedürftigen Räumen zur Verfügung. Die Planung beruht deshalb meist auf bereits vorhandener Projekterfahrung der Unternehmen oder der Beratungsbüros. Diese Planungspraxis ist zwar in der Regel erfolgreich, hat aber ggf. den Nachteil, dass eine zufriedenstellende Schallschutzplanung mit Überdimensionierungen einhergeht. Es besteht also die Notwendigkeit, durch eine bedarfsgerechte Prognose kosteneffizienter und sicherer zu planen und zu bauen.

Bereits bestehende Prognoseansätze, die aus dem Massivbau bekannt sind, lassen sich nicht direkt auf den Holzbau übertragen. Die inhomogene Bauweise und die Vielfalt an möglichen Konstruktionsvarianten, vor allem im Holztafelbau, machen eine Modellierung der Schallübertragung schlichtweg unmöglich.

An der TH Rosenheim wurde in vorangegangen Projekten bereits die Methodik für ein praktikables Prognoseverfahren entwickelt das die gesamte Übertragung in einer Größe, sogenannten Übertragungsfunktionen zusammenfasst die messtechnisch erfasst werden kann.

Projektziel

Diese Methodik soll so weiterentwickelt und aufbereitet werden, dass es auch außerhalb von Forschungsstellen, nämlich in Planungsbüros und Holzbauunternehmen Anwendung finden kann. Ziel ist, dass für verschiedene Konstruktionen und Übertragungswege ein Katalog von Übertragungsfunktionen erarbeitet wird, der ähnlich wie die Bauteilkataloge für die Luft- und Trittschallprognose in der DIN 4109 aufbereitet werden kann.

Projektablauf

Hierfür sind eine Vielzahl von Gebäudemessungen erforderlich, um verschiedenste Konstruktionen und Übertragungswege statistisch gesichert abzubilden. In den vorangegangenen Projekten an der TH Rosenheim wurden schon einige Datensätze gesammelt und gruppiert. Diese Datenbasis soll im Rahmen von Messungen im Feld weiter ausgebaut und Lücken geschlossen werden, wobei durch eine möglichst breite Streuung von Konstruktionen unterschiedlicher Firmen, eine größtmögliche Marktabdeckung erzielt werden soll.

Der gesamte Datensatz wird auf ähnliche Muster analysiert um Gruppen ähnlicher Übertragungsfunktionen anhand Parameter wie der Konstruktion oder dem Übertragungsweg zu identifizieren, die dann wiederum in einem Bauteilkatalog abgebildet werden können.

Innovation

Bisher stehen noch keine Methoden zur Verfügung um Geräusche aus gebäudetechnischen Anlagen im Holzbau zu prognostizieren. Die Methodik basierend auf gemessenen und katalogisierten Übertragungsfunktionen im Holzbau kann diese Lücke schließen. Damit können starre, ausschließlich auf Projekterfahrung basierende Planungskonzepte aufgebrochen, sowie zielorientiert und flexibel gestaltet werden.


Projektleitung


Projektmitarbeiter:innen


Dr. Andreas Mayr
T +49 (0) 8031 / 805 - 2532
Andreas.Mayr[at]th-rosenheim.de

Projektdauer

01.08.2021 - 31.07.2024

Projektförderung

Seeoner Kreis
Forum Holzbau
Holzbau Deutschland - Institut e.V.
Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V.
Deutscher Holzfertigbau-Verband e.V.

Adressierte SDGs (Sustainable Development Goals)