ROBERTA_3: Hagelabwehr durch Aufbereitung der Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes als "Hagel-Navi"

Das Projekt RO-BERTA3 unterstützt die Hagelabwehr Rosenheim dadurch, dass Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes als "Hagel-Navi" für die Piloten aufbereitet werden. 

Hintergrund des Projekts

Der Kampf gegen Hagel hat in den Landkreisen Rosenheim, Miesbach und Traunstein eine lange Geschichte. Er begann in den 1930er Jahren mit Anti-Hagel-Raketen. Hagelabwehr mit Flugzeugen wird im Raum Rosenheim seit 1975 durchgeführt. Nachdem München im Jahr 1984 von extremen Hagelgewittern heimgesucht wurde, die Schäden von mehr als einer Milliarde Euro verursachten, wurde in Rosenheim ein zweites Hagelabwehrflugzeug eingeführt.

Die Technische Hochschule Rosenheim hilft den Hagelabwehr-Piloten im Rahmen des Projektes RO-BERTA, indem sie in Form eines „Hagel-Navis“ die Messdaten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zuverlässig über eine stabile Funkverbindung ins Cockpit bringt. Über eine App (Android und Apple) können Nutzer die Flüge verfolgen und Wettermeldungen absenden, mit deren Hilfe Wettervorhersage-Modelle überprüft und verbessert werden können. Das Projekt wurde international bekannt, als es 2014 mit dem Konzept den European Satellite Navigation Competition gewann, siehe dazu den Wikipedia-Eintrag.

Projektziel

Neben der ständigen technischen Verbesserung der computergestützten Hagelabwehr-Ausrüstung der Piloten soll in den nächsten Jahren der Fokus auf die wissenschaftliche Analyse der Wirksamkeit gelegt werden. Dazu hatte der ehemalige Student Andreas Bernatzky 2019 in seiner Master-Arbeit Untersuchung des Einflusses der Hagelabwehr auf Hagelschäden und meteorologische Daten im Landkreis Rosenheim mehrere Ansätze untersucht, von denen einer in einem BR-Beitrag vorgestellt wurde und Hinweise auf Wirksamkeit zeigte.

Der skizzierte Ansatz der Analyse war aber nur auf sehr wenige Daten beschränkt und soll nun für große Datenmengen angewendet werden, wobei die Auswerte-Methoden zu entwickeln und in MATLAB zu programmieren sind. Erst dann lassen sich tragfähige Aussagen treffen.

Projektablauf

In den ersten Projektphasen RO-BERTA und ROBERTA2 lag der Schwerpunkt auf der Ausstattung eines der beiden Hagelfliegers (GITY) mit Kommunikationsanbindung zur Hochschule, um die Messdaten des Deutschen Wetterdienstes ins Cockpit zu bekommen. Außerdem wurde Wert auf die Aufbereitung der Daten für den Piloten gelegt.

Bei ROBERTA3 wird nun der zweite Hagelflieger (GOGO) ausgestattet und die gesamte Datenanbindung dementsprechend erweitert. Ferner wird Wert auf Methoden gelegt, um die Wirksamkeit der Hagelabwehrflüge abschätzen zu können.

Innovation

Die Innovation bei der Hagelbekämpfung im RO-BERTA 3 Projekt liegt in dem skizzierten Kreislauf aus Hagelwarnung -> Hagelbekämpfung -> Hagelmeldung -> Modellverbesserung -> Hagelwarnung . Das Ergebnis dieses Kreislaufs ist eine Reduktion der Hagelschäden in der ganzen Region.


Projektleitung


Projektmitarbeiter:innen

Dipl. Inf. (FH) Ralf Hager
T +49 (0) 8031 / 805 - 2538
ralf.hager[at]th-rosenheim.de

Dipl. Ing. (FH) Martin Heigl
T +49 (0) 8031 / 805 - 2650
martin.heigl[at]th-rosenheim.de

Dipl. Ing. (FH) Michaela Huber
T +49 (0) 8031 / 805 - 2664
michaela.huber[at]th-rosenheim.de

Adrian Zeitler
T +49 (0) 8031 / 805 - 2322
adrian.zeitler[at]th-rosenheim.de

Projektdauer

01.09.2018 - 30.09.2023

Projektförderung

Hagelforschungsverein e.V.

Weblinks

Ergänzende Literatur